Samstag, 19. Januar 2008

Achtung,das ist viel zum lesen

Hallo Freunde.
Ich weiß wieder mal gar nicht wo oder gar wann ich anfangen soll. Am Besten mit dem ersten Tag im Campervan wie hierzulande ein kleines Wohnmobil genannt wird. Der den wir haben ist ein bisschen kleiner als der den ich zu Hause habe aber neuer. Und doch die doppelten km. Ich glaub ich hab noch nie ein Auto gefahren dass über 300000 km auf dem Tacho stehen hatte. Einmal ist immer das erste Mal. 314000km um genau zu sein. Und so alt ist das Ding gar nich aber egal, es rollt und bremst super was das wichtigste ist. Hauptsächlich muss Rachel damit fahrn bis sie nich mehr kann , dann fahr ich. Sie soll sich an große Autos gewöhnen damit sie dann auch ein Auto fahren kann was ich richtig geil finde. Der erste Halt war gar nich so weit von Rachels Schwester entfern. Coolangata. Ein wahnsinns Strand sag ich der natürlich auch ein super Surfspot ist. Leider hat dieser Spot auch schon mehrere Surferleben gekostet aber was für einen schöneren Tod könnte sich ein Surfer wünschen als bei und mit dem zu sterben was er oder sie liebt. Die Jüngste war 20 und der Älteste ist 67 Jahre.
Wo wir gleich zum nächsten Phänomen kommen. Ich habe noch nie, entschuldigt bitte die Worte, so viele alte Menschen Surfen( in den verschiedensten Formen von Surfen) gesehen oder mit dem Einrad am Stand langfahren sehen oder Vater und Sohn gehen surfen, oder oder oder. Was ich damit sagen will ist: Alt ist nicht abhängig von einer zahl es ist vielmehr ein Zustand und wann man diesen Zustand erreicht bestimmt jeder selber mit seinem Denken und seinem Lebensstil.
Ich habe früher gedacht 50 Jahre sind alt aber das ist nichtmal die Hälfte vom Leben.
So, dort war es so gut, dass wir gleich 2 Nächte dort geblieben sind. Ich habe jetzt auch ein Surfbrett. Wird auch Zeit denk ich. Der erste Versuch damit heut Morgen um 7 uhr war eher nicht so der Wahnsinn aber da es ja jetzt meins ist kann ich nicht sagen das war doof, das mach ich nich mehr.
Die Zeit tickt hier auch etwas anders. Die Sonne geht ca. um 5 Uhr auf und um 8 Abends ist es wieder stock finster. Das Gute daran ist, dass wir uns besser an Moses`s Rhythmus anpassen können. Am Anfang haben wir uns noch dagegen gewehrt aufzustehn, wenn er wach wird aber, ich mein, was solls. Der Tag läuft und wenn die Sonne schein, und wenn es um 6 ist, dann stehn wir halt auf. Dafür ist abends nich so viel mit länger aufbleiben, noch n Video oder so. Wir sind einfach nur voll erschöpft.
Heute haben wir unsere Standort in Coolangata verlassen und uns mit einem Umweg auf den weg nach Bayron Bay gemacht.
Der Umweg ging in ein Naturpark Burlingbrook waterfalls. Das heisst , wir sind mit dem Auto Serpentinen hoch und runter gefahren um oben festzustellen das es regnet. Hmmm.
Naja mal schaun könn wir ja mal. Sind ja nur 300 meter zur Aussicht. Ich hab zum Glück meine Kamera nicht mit genommen. Rachel war mein Glück.
Weil, Nach der Ausicht war ein Tor mit der Aufschrift Rundweg oder so ähnlich. O.K. wir schaun mal was kommt. Und Ja es kam ein zweiter Wasserfall aber der Weg ging noch weiter. Noch kurz zu unserer Ausrüstung, FlipFlops und kurze Sommersachen.
O.K. Moses hatte sein Swimsuite(Kurzer Neoprenanzug für Babys) an. Also wir laufen weiter der Regen wird stärker aber das ist kein Problem, denn das ist wie eine lauwarme Dusche. Zum vorstellen könnt ihr eine Wanderung durch den Regenwald im Amazonas aber nich durch Gebüsch sondern auf einem Pfad folgend, hinunter ins Tal wo die Wasserfälle landen. Es hat sich auf jedenfall gelohnt das zu sehen auch wenn es mich warscheinlich mein Telefon gekostet hat, das seitdem seine Dienst versagt. Aber bis dahin hat es tolle Aufnahmen gemacht die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Danach an das eigentliche Ziel, Bayron Bay. Wir sind hier angekommen , es war dunkel. Bis jetzt keine Ahnung wie es hier aussieht, wie der Strand ist und wo wir schlafen. Das ist die erste Stadt die freicampen nicht so mag und deshalb werden wir uns morgen einen Zeltplatz suchen. Auch um unser Telefone wieder aufzuladen. Wenn sie denn wieder funktionieren.


Was ich auch ganz gern mal gesagt haben möchte, unserem Sohn geht es richtig gut. Er wächst und gedeiht. Wir könnten uns keinen Besseren wünschen.
Wir haben schon versucht ihm etwas zu Essen anzubieten aber damit kann er gar nichts anfangen. Wasser trinken mag er auch nicht aber Brust hat er noch sehr gern. Ist auch in Ordnung. Sitzen und Krabbeln kommt als nächstes man kann die Ansätze dazu schon sehen aber das dauert noch ein Stück. Vielleicht hat er es drauf wenn wir zurück nach Berlin kommen. Er macht alles mit was wir machen, so auch die Wanderung durch den Regen heute oder Schwimmen im Meer. Natürlich nicht allein.
Rachel ist die Beste Frau und 0utter die ich mir für meine Familie wünschen konnte. Ich ahb sie nämlich bestellt.
Bis dahin alles Liebe, micha Rachel und Moses

Auf ein Neues.
Bayron Bay war gar nicht so übel muss ich sagen. Irgendwie anders als der Rest den ich bis jetzt von Australien kennen gelernt habe. Man sagt es sei eine Überbleibsel aus der Hippiezeit. Das kann schon hinkommen, eine Menge verückter Gestalten rennen da schon rum. Irgendwie hat mich Bayron Bay auch an Gera erinnert. Nur, daß man Gera nicht surfen kann. Ich habs auch gleich wieder probiert aber ich muß gestehen es klappt noch nicht ganz so wie ich es will. Dort gibt es einen Surfspot der Broken Head genannt wird. Ich muss nicht erklären warum.
Einen Skatepark hab ich natürlich auch gefunden. Ich bin nicht dazu gekommen ihn zu skaten aber gesehen hab ich ihn wenigstens. Klein, aus Beton und sehr verspielt. Genau das Richtige nach einem harten Surftag.
Bayron Bay ist der östlichste Punkt Australiens, was zur richtigen Saison die Sichtung von Walen sehr begünstigt. Die reisen nämlich immer hoch und wieder runter zum Babywal kriegen. Im Norden ist es wärmer. Und Babys mögen es warm.
Heut haben wir Bayron verlassenund uns auf den Weg ins Hinterland gemacht. Ziel ist Tooloom Nationalpark. Es gibt mehrere Touristdrives (Routen die tolle Sachen zum sehen haben). Da unser Campervan nur für asphaltierte Strassen erlaubt ist blieb nur eine von 8 Routen übrig. Aber auch diese ist hart. Ich sag mal, mein Bus hätte da nich so überstanden. Wenn ihr mal hier mit dem Camper eine Tour ins Hinterland machen wollt, dann mietet besser ein Allrad und nich so gross, denn die Strassen sind schlecht und teilweise sehr eng.
Was den Trucks die hier auch langrasen nichts auszumachen scheint. Unsere heutiger Schlafplatz ist genau am Eingang vom Tooloom Nationalpark. Mal sehn wie das Wetter morgen ist, ich hab Sonne bestellt. Wenn die Lieferung rechtzeitig kommt, wovon ich ausgehe sehen wir morgen wieder einen Wasserfall und haben eine kleine Tour durch den Regenwald. Wir sind alle sehr gepannt, bis bald micha Rachel und Moses

Tooloom war eine geile Erfahrung, ich hab dort meine ersten Walabies gesehn (kleine Kängurus). Riesige Bäume und wie man sich einen Regenwald so vorstellt. Am Ende dieser Tour kamm dann noch der Wasserfall. Der war aber nicht so beeindruckend wie die Anderen.
Ich habe ja schon von den Zyklonen erzählt. Die Auswirkungen auf das australische hinterland waren ganz schön verheerend. Ein sehr großer teil der Gegend, wo wir waren, war wenige Tage Bevor noch völlig überschwemmt. Die Flüsse die ihre alten Bahnen gesucht haben waren deutlich zu sehen. Andererseits, Australien braucht auch das Wasser. Aber soviel auf einmal. Das kricht die trockene Erde halt nicht runter.
Wir haben Tooloom Verlassen und sind zum nächsten Nationalpark gefahren. Dort haben wir an einem Ort übernachtet der Black Rocks genannt wird. Falls ihr nach Australien kommt und die einfache Einsamkeit mit einem Hauch Zivilisation sucht seit ihr dort echt richtig.
Ich versuch es in wenigen worten zu beschreiben. Es war eine Art Campingplatz, nur das es keine Rezeption, keine Aufsicht und keinen Stom, kein fliesend Wasser und keinen Laden gibt um die Dinge zu kaufen die man vergessen hat. Was es dort gibt ist allerdings einfach atemberaubend. Erstmal Ozean ohne Ende. Entlang des ganzen Strandes riesige schwarze Felsen, vom Wasser in bizarre Formen geformt. Wenn man ein Allradfahrzeug hat darf man da den Strand entlang fahren, was ich mir auch sehr spaßig vorstelle. Ich hab auch ein Auto gesehen das in die verbotene richtung gefahren ist und na ja, es stand wohl schon ne weile da. Es war bis zur Hälfte im Sand vergraben. Wenn sich deine Karre da fest fährt, wer soll es wieder rausholen.
Jaaaa, und wenn man den Strand da so lang läuft findet man so viele tolle Dinge, die du natürlich nich mitnehmen kannst, denn wie willste sie mit in den Flieger nehmen. Unser Gepäck ist ja so schon am Limit.
Im Ozean könnte man surfen wenn de keine Angst hast vor Dingen die du nicht kennst. Am ersten Morgen dort bin ich wegen Moses sehr früh mit ihm spatzieren gegangen und der Strand war voll mit Dingern die eine blaue Schnur dran hatten. Beim näheren hinsehn waren es Quallen. Ich weiß natürlich das es hier die verschiedensten Arten von giftigen Tieren gibt, hab aber keine Ahnung welche das sind. Diese Quallen sind nicht tödlich, tun aber verdammt weh, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt. Auch wenn sie tot am Stand liegen.
Rachi hat die Erfahrung schon gemacht. Die Quallen heißen Bluebottles, wenn es interessiert.
Als wir heute morgen noch einen letzten Spatziergang an diesem wundervollem Strand machen wollten kam ich auf die Idee den Motor vorher zu anzulassen, weil ich gestern Musik über den Computer gehört hatte und ihn dabei gleich aufgeladen habe.
Was soll ich sagen, ich hatte so ein Gefühl. Zu Recht, die Batterie war leer. Dann die Versuch die kiste allein anzuschieben, die zweite Batterie zu finden und gegen die erste Batterie zu tauschen die ich auch nicht finden konnte. Japanische Auto sind so kompliziert wie dir Schrift die sie benutzen. Ich hab sie zwar gefunden aber all meine Versuche das allein zu schaffen sind gescheitert.
Zum Glück waren wir nicht ganz allein. Starthilfe, dann ging das Teil wieder aber dann kannstn ja nicht mehr ausmachen für ne Weile. Also letzter Strandausflug und die Fotos vom versandetem Auto geplatzt.
Wir haben dieses Paradies verlassen und sind jetzt in Yamba.
Toller kleiner Ort.
Passt auf, Surfer in für mich recht großen Wellen und dann,
Delphine die aus der nächsten Welle springen. Geiles Gefühl so was zu sehen. Ich habs gefilmt.
Morgen früh versuch ich ins Internet zu kommen und euch diesen Bericht zu senden und danach ab in die Wellen. Ich muss es schaffen zu surfen. Vorher kann ich hier nich weg.
Allerliebste Grüß und ich wünschte ihr würdet all das mit mir erleben. Aber ich tuh es mit den Menschen, die ich am meisten liebe auf dieser Welt.
Micha, Rachi und Moses(der jetzt anfängt zu essen)